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Google Ads, Microsoft Ads und neu: TikTok Search Ads & Ads in AI-Answers
2026 ist das Jahr, in dem Search Advertising endgültig aus der klassischen SERP ausbricht.
Suchanfragen landen immer häufiger in:
- AI Overviews und AI-gestützten Suchoberflächen von Google
- Copilot-Erlebnissen im Microsoft-Ökosystem
- Search Ads innerhalb von TikTok – direkt dort, wo Gen Z & Co. ihre Produktsuche starten
- und zunehmend auch in Chat-/Agent-Systemen wie ChatGPT, in denen erste Werbe- und Commerce-Modelle getestet werden
Für CMOs, Performance-Leads und E-Commerce-Entscheider:innen heißt das:
SEA ist 2026 kein Single-Channel-Play in Google mehr, sondern ein ökosystemisches Intent-Business.
Im Folgenden die wichtigsten Trends – mit klarem Fokus auf:
Google Ads, Microsoft Ads, TikTok Search Ads und die neue Welle von „AIO/Chat Ads“ in Answer Engines.
1. Google Ads 2026: Von „Search-Kampagne“ zur AI-getriebenen Wachstumsplattform
Google Ads ist 2026 kein klassisches „Search-Only-Tool“ mehr, sondern eine AI-gestützte Performance-Plattform, die Search, Shopping, YouTube, Discover, Gmail & Feeds übergreifend orchestriert.
Drei Entwicklungen sind dabei zentral:
- AI-Max für Search als neue Standardlogik
- YouTube & Demand Gen als Awareness- und Demand-Katalysator
- First-Party- & Server-Side-Messung als technisches Rückgrat
AI Max for Search: Der neue Default für Suchkampagnen
Mit AI Max for Search führt Google eine Funktionssuite ein, die klassische Suchkampagnen mit einer zusätzlichen AI-Schicht auflädt – kein eigener Kampagnentyp, sondern ein Upgrade:
Kernbausteine:
- Search Term Matching
- kombiniert Broad Match mit semantischer Ausweitung („keywordless targeting“) und nutzt Kontextsignale (Suchhistorie, Seiteninhalt, Nutzerverhalten), um passende Anfragen zu finden.
- Asset-Optimierung in Echtzeit
- Google spielt dynamisch die beste Kombination aus Headlines, Descriptions und Zielseiten aus.
Für CMOs und Performance-Leads bedeutet das:
- Ein Setup mit:
- „Kontroll-Inseln“ (Brand- und hochstrategische Exakt-Kampagnen mit klaren Budgets)
- AI-Max-Cluster-Kampagnen, die Intent breiter abdecken und von der AI optimiert werden
Empfehlung für 2026:
- Strukturierte Tests von AI Max mit klar definierten Hypothesen („+X % Conversions bei stabilen CPA“, „+Y % inkrementeller Profit“) statt blindem Umschalten.
- AI Max bewusst auf wachstumsrelevante Kategorien und Märkte legen, während sensible Bereiche (Brand, hochpreisige Queries) weiterhin mit mehr Kontrolle gefahren werden.
YouTube & Video Advertising: Von „Nice-to-have“ zu Pflichtbaustein
YouTube bleibt 2026 einer der stärksten Wachstumstreiber im Google-Kosmos – insbesondere, weil Videoformate gleich mehrfach wirken:
- als klassische YouTube-Kampagnen (In-Stream, In-Feed, Shorts)
- als Inventar in Demand Gen
- als Video-Assets in Performance Max
Strategische Rollen von YouTube:
- Upper & Mid Funnel (Awareness & Consideration)
- Storytelling in In-Stream & In-Feed (Brand Lift, View-Through-Conversions)
- Produkt- und Use-Case-Videos, die später in Search/Shopping wieder „mitperformen“
- Demand-Capture via YouTube Search & Shorts
- immer mehr Suchanfragen laufen über YouTube Search & Shorts, insbesondere bei How-to, Produkten und Reviews.
Für E-Com und Lead-Gen lohnt sich ein Framework aus:
- Hero-Videos (Brand, Category)
- Mid-Funnel-Videos (Vergleich, Use-Cases, Social Proof)
- Kurzformaten (Shorts, 6–15 Sekunden Hooks)
- variantenreichen Assets, um Google ausreichend Material für Demand Gen & PMax zu geben
Demand Gen: Mehr Awareness & Nachfrageaufbau mit Performance-Fokus
Demand Gen-Kampagnen sind Googles Antwort auf Social-Feeds: AI-basierte Kampagnen, die mit visuellen Assets (Video, Image, Carousel) über YouTube, YouTube Shorts, Discover und Gmail ausgespielt werden.
Eigenschaften:
- Reichweite: > 3 Mrd. monatlich aktive Nutzer im Google-Universum, > 50 Mrd. tägliche Views auf Shorts allein.
- Ziel: Demand Creation & Mid-Funnel-Conversions – ideal zwischen reinen Awareness-Kampagnen und Performance Max.

Warum Video Assets hier Pflicht sind:
- Demand Gen ist video-zentriert – fehlende Video-Assets begrenzen Reichweite und Lernfähigkeit der AI.
- Starke Performance erzielt man mit:
- 2–4 Kernvideos (15–60 Sekunden, klare Hooks)
- variantenreichen Thumbnails & Images
- klaren Creatives für unterschiedliche Intents (Problemlösung, Inspiration, Angebotskommunikation)
Nutzen im Gesamtsystem:
- Aufbau von zielgruppenspezifischen Audiences (Viewer, Engager, Site-Visitors), die später in Search, PMax, YouTube Remarketing und TikTok Search Ads genutzt werden können.
- Stärkung der Marke in einem Umfeld, das immer stärker AI-First wird.
Performance Max 2026: Negativ-Logik, Brand-Steuerung & Video als Performance-Hebel
Wichtige Entwicklungen bei Performance Max:
- Negative Keywords & Brand Exclusions
- Account-Level-Negativkeywords gelten inzwischen auch für Such- und Shopping-Inventar inkl. PMax.
- Zusätzlich können Brand Exclusions auf Kampagnenebene definiert werden.
- In der Praxis performen PMax-Setups mit sauber gepflegten Negativlisten (generische „Fehl-Intents“, „Jobs“, „Gratis“, unpassende Märkte/Sprachen) stabiler und profitabler, weil Budget nicht in irrelevanten Longtail abfließt.
- Video Assets als Muss
- Fehlen Videos, generiert Google Ersatzcreatives – meist deutlich schwächer.
- Eigene Video-Assets verbessern Performance, sowohl quantitativ (Reichweite, Impression Share) als auch qualitativ (Brand Fit, CTR, CVR)

Empfehlung:
- PMax gezielt clustern (z. B. nach Kategorie, Marge, Land) und für jede PMax-Kampagne:
- konkrete Negative Keyword-Strategie (Account + Kampagne)
- dedizierte Video-Assets (angepasst an Zielgruppe/Produkt)
- klare Zielwerte (tROAS/tCPA) hinterlegen und laufend auf Deckungsbeitragsbasis überprüfen
Messbarkeit & Daten: Server-Side Tagging, First-Party und Offline-Conversions
Mit Consent, Tracking-Beschränkungen und Browser-Restriktionen gewinnt die technische Seite von Google Ads massiv an Bedeutung:
Server-Side Tagging
- Über den Server-Side Google Tag Manager lassen sich Google Ads Conversion-Tags vom Browser auf den Server verlagern.
- Vorteile:
- weniger Client-Code
- bessere Kontrolle über Datenflüsse
- robustere Messung bei Adblockern, ITP & Co.

Enhanced Conversions & Offline Conversion Import
- Enhanced Conversions for Leads und upgegradete Offline Conversion Importe erlauben, Leads und Deals aus CRM/Shop wieder auf Klick- und View-Ebene zurückzuspielen.
- Nutzen:
- saubere Zuordnung von wirklich qualifizierten Leads statt nur Form-Submits
- bessere Steuerung auf „Sales Accepted“, „Opportunity“ oder „Paid Customer“
- mehr Datenqualität für Smart Bidding und AI Max
Für E-Commerce & Lead-Gen:
Server-Side Tagging + Enhanced Conversions + Offline-Conversions sind das Pflicht-Setup, wenn Budgets signifikant sind und Profit im Vordergrund steht.
First-Party Audiences & CRM-Integration: HubSpot & Klaviyo als Performance-Multiplikator
2026 entscheidet First-Party Data zunehmend darüber, wie gut Google Ads performt – insbesondere bei:
- Customer Match (Bestandskunden, High-LTV-Segmente, Churn-Risiken)
- Remarketing und Lookalike-Logiken (ähnliche Zielgruppen auf Basis hochwertiger Profile)
Google unterstützt die direkte Integration von CRM-Systemen wie HubSpot über Data-Pipelines für Customer Match und Offline Conversions.
HubSpot
- HubSpot kann Audiences für Google Ads erstellen und automatisch synchronisieren.
- Typische Use Cases:
- „Marketing Qualified Leads“, „Sales Qualified Leads“, „Lost Deals“, „Bestandskunden mit hohem LTV“
- automatisierte Exclusions (z. B. keine Akquisekampagnen an bestehende Kunden)
Klaviyo
- Die native Google-Ads-Integration von Klaviyo ermöglicht das Syncen von Listen/Segmenten direkt in Google Audiences, um Bestandskunden zu retargeten, zu segmentieren oder zu exkludieren.
- Besonders stark im E-Com-Kontext mit Shopify, WooCommerce & Co.: Segmente wie „Neukäufer“, „Warenkorbabbrecher:innen“, „High LTV“, „Winback“ lassen sich direkt in Search-, PMax- und YouTube-Kampagnen nutzen.
Business Value:
- Bessere Signale für Bidding-Algorithmen (wer ist wertvoll, wer nicht?)
- sauberere Exclusions = weniger Budgetverschwendung
- konsistente Zielgruppenlogik über Google Ads, E-Mail, CRM und weitere Kanäle hinweg
Strategische Konsequenzen bei Google Ads für 2026
Google Ads ist 2026 eine AI-orientierte, kanalübergreifende Plattform, die nur dann ihr Potenzial entfaltet, wenn:
- Video-Assets systematisch entwickelt und getestet werden,
- Server-Side Tracking, Enhanced Conversions und Offline-Imports für eine robuste Messung sorgen,
- HubSpot-/Klaviyo-Audiences und First-Party-Daten den Algorithmen die richtigen Signale geben.
Wer Google Ads so baut, baut nicht nur „Kampagnen“,
sondern ein skalierbares Wachstums-Setup, das in eine Welt aus AI-Search, Answer Ads und Multichannel-E-Com nahtlos hineinwächst.
2. Microsoft Ads 2026: Copilot, Conversational Search & B2B-Power
Microsoft hat die eigene Such- und Ads-Welt nicht nur aufgeholt, sondern strategisch anders gesetzt:
- Copilot ist tief in Windows, Edge, Bing, M365 & Co. integriert und wird zur konversationalen Rechercheoberfläche.
- Microsoft Ads nutzt Copilot als AI-Assistent im Interface: Kampagnen werden vorgeschlagen, Texte & Assets optimiert, Zielgruppen angereichert.
Was Microsoft Ads für 2026 spannend macht:
- B2B-Reichweite & High-Value-Intents:
Durch Edge, Bing, LinkedIn, M365-Umfeld & Partnernetzwerke ist Microsoft prädestiniert für B2B- und High-Consideration-Journeys. - AI-gestützte Setups:
Copilot reduziert Setup-Zeiten und steigert nach ersten Auswertungen Klick- und Conversionraten vs. klassischen Setups signifikant. - Diversifikation gegen Google-Risiko:
Wer 2026 nur auf Google setzt, akzeptiert ein Klumpenrisiko – sowohl technisch (AI Overviews, Richtlinien) als auch rechtlich (Regulierung, Kartellverfahren).
Empfehlung auf C-Level:
- Microsoft Ads nicht mehr als „Add-on“ behandeln, sondern als zweite strategische Suchsäule, gerade bei:
- B2B, SaaS, hochpreisigen Produkten
- Märkten mit hoher Windows-/Edge-/Bing-Verbreitung
- Zielgruppen, die im beruflichen Kontext recherchieren.
3. TikTok Search Ads: Intent trifft Entertainment
TikTok ist längst nicht mehr „nur Inspiration“.

Case Studies zeigen:
- +66 % CTR, signifikant niedrigere CPAs
- stark steigende ROAS und Neukundenzuwächse bei Marken, die Search Ads ergänzend zu In-Feed nutzen
Was TikTok Search Ads einzigartig macht:
- Intent im Entertainment-Kontext:
Suchanfragen wie „beste Sneaker für den Sommer“, „Back-to-School Outfits“ oder „Babyausstattung Erstausstattung“ treffen auf social-native Creatives, nicht auf statische Textanzeigen. - Video-SEO & Performance verschmelzen:
Titel, Beschreibung, Hashtags, On-Screen-Text und gesprochene Worte wirken zusammen auf Suchrelevanz. - Creator-Ökonomie trifft Performance-SEA:
Kooperationen mit Creators + Search Ads = Kombination aus Social Proof und Performance-Kanal.
Pragmatischer Fahrplan:
- Für Kategorien mit starker Gen-Z- oder Young-Family-Zielgruppe TikTok als dritte Search-Säule neben Google & Microsoft denken.
- Klare Creative-Frameworks definieren (Hooks, Struktur, CTAs) und diese systematisch in Search-Intents überführen.
Daten zwischen TikTok, Google, Microsoft & Shop/CRM über einen Analytics-/BI-Layer vereinheitlichen, um inkrementellen Effekt der TikTok Search Ads sichtbar zu machen.
4. AIO Ads & Ads in ChatGPT: Der Start des „Answer Ad Markets“
Die nächste Welle im SEA kommt nicht aus einer klassischen Suchmaschine, sondern aus Answer Engines & Agenten:
4.1 Google: AIO Ads in AI Overviews
Google zeigt bereits Ads innerhalb der AI Overviews – dort, wo Nutzer:innen eine aggregierte Antwort erhalten.
- Ads werden im Antwortblock oder in direkter Umgebung eingebettet.
- Eligibility hängt stark von Relevanz, Intent und Kampagnentypen (Search, PMax, Shopping) ab.
Für Marken entsteht eine neue, sehr prominente Werbefläche, gleichzeitig steigt die Intransparenz der Mechanik
4.2 ChatGPT & Co.: Ads im Conversational Interface
2025 verdichten sich Hinweise, dass ChatGPT ein Werbe- und Commerce-Modell vorbereitet – inklusive Search-verbundener Ads und Shopping-Funktionen.
- Leaks und Analysen sprechen von ad-unterstützten Antworten und Affiliate-/Commerce-Elementen.
- Parallel experimentieren andere Player (Amazon/Rufus, Walmart/Sparky etc.) mit AI-basierten Shopping-Assistenten, die Sponsored-Ergebnisse integrieren.
Was das strategisch bedeutet:
- Ein neuer Markt für „Answer Ads“ entsteht: Anzeigen innerhalb von AI-Antworten, Chat-Interfaces und Agenten.
- Klassische SEA-KPIs (Impressions, Klicks) werden ergänzt durch „Agent Interaction KPIs“ (Empfehlungen, Platzierungen im Antwortblock, Konversationen mit Shopping-Bezug).
- Marken mit klarer Positionierung und starken Produktdaten werden von Agenten eher als „sichere Empfehlung“ gezogen als austauschbare Player.
Noch ist vieles im Test- und Pilotstatus – aber:
C-Level-Entscheider:innen sollten jetzt Szenarien modellieren, wie sich Budget, Attributionslogik und Kanalgewichtung verändern, wenn 10–30 % der Suchanfragen über Answer Engines laufen, in denen Ads anders funktionieren als klassische Suchanzeigen.
5. Was 2026 für Ihr SEA-Setup konkret bedeutet
Jenseits aller Buzzwords lassen sich drei harte Hausaufgaben ableiten:
5.1 Multi-Engine-Setup als Standard
- Google + Microsoft + TikTok Search Ads als abgestimmtes Kern-Setup.
- Pro Markt & Kategorie definieren, welcher Kanal welche Rolle spielt (z. B. Google = Volumen, Microsoft = B2B & Value, TikTok = Inspiration + bestimmter Intent-Teil).
Gemeinsame KPI-Basis: Profit, DB, LTV, nicht isolierte ROAS-Werte je Plattform.
5.2 Intent- & Journey-first statt Kampagnen-Historie
- Kampagnenstruktur entlang von Intent-Clustern und Customer Journey (Exploration, Comparison, Conversion, Retention), nicht entlang von Organisationsstrukturen.
- AI-gestützte Bidding-Strategien (Google, Microsoft, TikTok) werden bewusst genutzt – bei gleichzeitig klar definierten Guardrails (Bid-Caps, Zielgrößen, Budgetlogiken).
- Brand & Non-Brand-Strategien je Engine ausformulieren – besonders wichtig, wenn AI Overviews und Chat-Antworten einen Teil des generischen Traffics „wegabsor-bieren“.
5.3 Creative-, Feed- & Data-Exzellenz
- Feeds (Produktdaten, Assets, Structured Data) so aufbauen, dass sie über alle Plattformen hinweg funktionieren.
- Ein Creative-Operating-Model etablieren, das SEA, Social und TikTok Search integriert – inkl. Testing-Frameworks, Creative-Scorecards und Hook-Bibliotheken.
- Daten in einem zentralen Analytics-/BI-Layer zusammenführen, um Effekte von Google, Microsoft, TikTok und zukünftig Answer Ads & Agenten gemeinsam auszuwerten.
Fazit
SEA Trends 2026 drehen sich nicht um den nächsten Smart-Bidding-Switch, sondern um einen strukturellen Shift:
- von SERP-Slots zu Answer Surfaces & Agenten,
- von Single-Engine zu Multi-Ökosystem-Setup,
- von Klick-Optimierung zu Profit- und LTV-Steuerung über alle Suchinterfaces hinweg.
Wer heute seine Google-Ads-Struktur, Microsoft-Setup, TikTok Search Ads und die kommenden AIO-/ChatGPT-Werbeformen als zusammenhängendes System denkt, wird 2026 und darüber hinaus:
- mehr strategische Kontrolle
- mehr robuste Sichtbarkeit
- und messbar mehr Business Impact aus SEA herausholen als der Wettbewerb
Bei Fragen oder dem Wunsch nach einer individuellen Beratung steht Ihnen Vadim Manakov,
SEA Captain – KlickPiloten, jederzeit gerne zur Verfügung.
Wir freuen uns darauf, Sie auf Ihrem Weg zum SEA-Erfolg 2026 zu begleiten!



