Website Relaunch: Häufigste SEO-Fehler, die dabei auftreten

Ein Website-Relaunch ist ein bedeutendes Unterfangen, das oft mit großen Veränderungen im Design, der Informationsarchitektur und der Technik einhergeht. Doch während sich die meisten Unternehmen auf die visuelle und technische Verbesserung ihrer Website konzentrieren, vernachlässigen sie häufig die entscheidenden SEO-Aspekte. In diesem Beitrag erklären wir die häufigsten SEO-Fehler bei einem Website-Relaunch. Außerdem erläutern wir, warum SEO bereits frühzeitig in einem Projekt berücksichtigt werden sollte.

Welche Rolle spielt SEO im Kontext eines Website Relaunches?

Die Rolle der SEO ist entscheidend für die Erfolgsmaximierung des Projekts. SEO dient in erster Linie dazu, das Ranking der Website in Suchmaschinen zu verbessern und Informationen für potenzielle Kunden/ Kundinnen auffindbar zu machen. 

Eine gut durchdachte SEO-Strategie gewährleistet, dass die Sichtbarkeit der Website erhalten bleibt. Neben der optischen Verbesserung ist es wichtig sicherzustellen, dass alle Änderungen, auch von Suchmaschinen, erfasst werden können. Der SEO-Experte / die SEO-Expertin sorgt dafür, dass die neuen Inhalte optimal durchsucht und ordnungsgemäß indexiert werden.

Moderne Suchmaschinen-Algorithmen berücksichtigen zudem die User Experience. Ein Website-Relaunch bietet daher eine ideale Gelegenheit, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Dies wirkt sich positiv auf das Nutzer-Engagement auf der gesamten Website aus.

Häufigste SEO-Fehler, die bei einem Relaunch auftreten 

1. Vernachlässigung der SEO in der Planungsphase

Einer der häufigsten Fehler ist es, SEO erst in späteren Phasen des Projekts zu berücksichtigen. Idealerweise sollte man SEO bereits in die Planungsphase einbeziehen. Sobald die ersten Screen-Designs entstehen und der erste Konzeptions-Workshop stattfindet, sollte der SEO-Spezialist / die SEO-Spezialistin in das Projekt aufgenommen werden.  

In der Planungsphase erfolgt zudem die Berechnung der Kosten und des Umfangs des Projekts sowie die Festlegung eines Zeitplans. Da SEO auch finanzielle und zeitliche Anforderungen mit sich bringt, muss man diese in den Plan einbinden.

 

2. Verspätete Einbindung eines SEO-Experten / einer SEO-Expertin

Oftmals wird ein SEO-Experte / eine SEO-Expertin erst in das Projekt eingebunden, wenn das Staging-System der Seite bereits feststeht und schon viel Web Development Arbeit investiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt sind die Inhalte vorhanden, das Template erstellt und die Seite nahezu bereit. Daraufhin wird der SEO-Experte / die SEO-Expertin möglicherweise gebeten, die Website mit den passenden Keywords zu optimieren.

Allerdings umfasst SEO nicht nur die Integration von Keywords auf Landingpages. Viel wichtiger sind technische Aspekte wie die Gestaltung von URLs, die Optimierung der Ladezeit, das Indexierungs-Management und die Verbesserung der Benutzererfahrung.

Durch die frühzeitige Einbindung eines SEO-Experten / einer SEO-Expertin können potenzielle Probleme identifiziert und behoben werden, noch bevor sie zu größeren Hindernissen werden. Fehler, die erst spät im technischen Setup erkannt werden, erfordern einen erheblichen zusätzlichen Aufwand. Nicht selten können diese sogar den Zeitpunkt des Livegangs verzögern.

 

3. Fehlende Berücksichtigung von Weiterleitungen

Redirects oder Weiterleitungen werden auch oft bei einem Relaunch übersehen. Wenn sich beispielsweise die URL eines Inhalts ändert, muss man dies der Suchmaschine mitteilen. Andernfalls ist es für die Suchmaschine so, als würde man die alte Website und die damit zugehörigen Rankings einfach löschen und die neue Website ohne ihre bisherigen Rankings starten.

Durch das Einrichten von detaillierten Weiterleitungen vermeidet man dieses Szenario. Man könnte es sich vorstellen wie einen Nachsendeauftrag bei der Post: „Wir sind umgezogen. Hier ist der neue Inhalt.“ Dies gewährleistet, dass die Rankings erhalten bleiben.

 

4. Verlust von wichtigen Inhalten

Ein weiterer Aspekt ist der Verlust von Inhalten. Es ist wichtig zu überprüfen, welche Inhalte auf der Website vorhanden sind und wie sie in den Suchmaschinen ranken. Entscheidet man sich beispielsweise dafür, einen gut performenden Blog-Bereich nach dem Relaunch zu löschen, verliert man Rankings und entsprechend auch den Traffic dieses Blogs. 

Daher ist es ratsam, sorgfältig abzuwägen, welchen Content man beibehalten sollte. Je drastischer man Content wegstreicht, desto gefährlicher kann es werden für die Rankings. Es ist vergleichbar damit, wichtige Traffic generierende Inhalte einfach zu entfernen, nur weil sie veraltet erscheinen. Dies kann zu einem Verlust an potenziellen Besuchern führen.

Dabei ist die Entfernung von Inhalten beim Relaunch per se nicht grundsätzlich schlecht. Ziel sollte sein, nur wertvolle und wichtige Inhalte in den Suchmaschinenindex zu bringen. Auch ein “Ausmisten” von irrelevanten Seiten oder auch eine Konsolidierung von sehr ähnlichen Inhalten kann zu einer besseren Performance führen. 

Man sollte prüfen, ob der zu löschende Content veraltet, irrelevant oder von geringer Qualität ist. Das Löschen von minderwertigem Content kann die Gesamtqualität der Website verbessern, während das Löschen von hochwertigem Content eher zum Gegenteil führt.

 

5. Konzentration nur auf technische Aspekte 

Oftmals, wenn wir die technischen Aspekte außer Acht lassen, dreht sich alles um die inhaltliche Konzeption. Hier geht es darum, wie man die Hauptnavigation gestaltet. Wenn SEO in Betracht gezogen wird, spielen der Keyword-Check und das Keyword-Mapping eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Navigationsstruktur der Website.

Es ist wichtig, dass die Überpunkte in der Navigationsstruktur nicht einfach nach eigenem Ermessen benannt werden. Vielmehr sollte eine sinnvolle Keyword-Strategie angewendet werden. Außerdem sollte man die Website-Struktur an das Suchverhalten der Zielgruppe anpassen, bevor das Design der Website erstellt werden kann.

Inwiefern unterscheidet sich ein Website Relaunch zu einer SEO-Optimierung?

Beim Website Relaunch handelt es sich um eine Chance und ein Risiko zugleich. Natürlich besteht das Risiko von dem Verlust des Rankings. Ein Relaunch kann jedoch ebenso eine unglaubliche Gelegenheit sein, die Sichtbarkeit, den Traffic und die Conversions zu steigern.

In der laufenden Optimierung gibt es irgendwann Einschränkungen durch das Website-Template und die Technik. Zwar können Inhalte gepflegt und neue Landing Pages erstellt werden, das Hinzufügen neuer Content-Elemente oder Funktionen in das bestehende System ist viel jedoch schwieriger. Daher gestaltet sich die Integration dieser Elemente in die laufende Betreuung als herausfordernd. Ein Website-Relaunch bietet daher die Möglichkeit für einen sauberen Neustart.

How to: Bestehende SEO Erfolge und Sichtbarkeit beim Website Relaunch beibehalten

Um sicherzustellen, dass bestehende SEO-Erfolge und Sichtbarkeit während eines Relaunchs nicht beeinträchtigt werden, sind folgende Punkte wichtig:

Die Berücksichtigung dieser Punkte stellt sicher, dass die neue Website den Anforderungen entspricht. Nach dem Update soll die Website schön aussehen, gut funktionieren und relevante Inhalte für die Zielgruppe haben. Dies trägt maßgeblich dazu bei, den bestehenden SEO-Erfolg und die Sichtbarkeit aufrechtzuerhalten und möglicherweise sogar zu verbessern.

Welche Tools und Methoden sind bei einem Website Relaunch wichtig? 

Zunächst sollten allen Stakeholdern und Beteiligten die technischen Anforderungen klar vermittelt werden. Entweder in Form einer Checkliste oder bereits angelegter Tickets in Tools wie Jira, Asana oder Ähnliche. Ein detaillierter Zeitplan ist ebenfalls unerlässlich. Der grundlegende Gedanke besteht darin, alle auf denselben Wissensstand zu bringen. Eine Hauptaufgabe eines SEO-Managers / einer SEO Managerin besteht im Relaunch darin, in den richtigen Momenten „Achtung, das ist SEO-relevant“ zu rufen und dieses Bewusstsein bei allen Projektbeteiligten zu etablieren.

Des Weiteren werden die klassischen SEO-Tools benötigt, um den Keyword-Check durchzuführen, die Vorbereitung zu unterstützen und den Status Quo der alten Website zu überprüfen.

Außerdem ist es wichtig, die Leistung der alten Website in einem gründlichen SEO-Audit zu analysieren. Dies hilft, die aktuellen Stärken, Schwächen und Potenziale zu identifizieren und diese Erkenntnisse für die neue Website zu nutzen. Dazu gehören Analysetools wie Sistrix, Analytics oder andere Web-Analyse-Tools. 

Ein weiteres wichtiges Tool ist der Screaming Frog oder ähnliche Crawler. Mit einem Crawler kann man sicherstellen, dass alle Weiterleitungen nach dem Livegang ordnungsgemäß funktionieren. Es ist ratsam, sowohl die alte als auch die neue Website zu crawlen. Zusätzlich ist es empfehlenswert, diese Prozesse in der Google Search Console zu überwachen, um die Indexierung und den Übergang im Blick zu behalten.

Expertenrat

„Ein Relaunch birgt zweifellos Risiken, aber gleichzeitig bietet er auch enorme Möglichkeiten zur Gestaltung und Verbesserung. Es gibt viel Raum für Kreativität und die Chance, solide Grundlagen für zukünftige Optimierungen zu schaffen. Für interne SEO-Experten / SEO-Expertinnen empfehle ich daher, keine Zurückhaltung zu zeigen. Denn genau diese Projekte bieten die besten Lernmöglichkeiten.“   –  Maleen Buchmüller, Head of SEO

Fazit 

Die frühzeitige Berücksichtigung von SEO beim Website Relaunch ist von entscheidender Bedeutung. Die hier beschriebenen Fehler können nicht nur zu einem Verlust von Rankings und Traffic führen, sondern auch zu erheblichen zusätzlichen Kosten und Verzögerungen im Projektverlauf. Die Unternehmen sollten in eine umfassende SEO-Strategie investieren. Somit wird die neue Website nicht nur visuell und technisch überzeugend, sondern auch weiterhin von Suchmaschinen und Nutzern gleichermaßen gut wahrgenommen.

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