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Wenn man heute über Suchmaschinenoptimierung (SEO) spricht, wird das sehr oft mit Google SEO gleichgesetzt. Kein Wunder, denn die Suchmaschine aus den USA ist der weltweite Marktführer. Allein im Februar wurden mit seiner Hilfe über 75 % aller stationären (Laptop) und über 87 % aller mobilen Anfragen weltweit ausgeführt.
Wenn man jedoch über SEO für Länder wie Russland, die Ukraine, Tschechien oder China spricht, müssen die lokalen Suchmaschinen berücksichtigt werden. Was bedeutet das aber für die Werbetreibenden, die ihre Aktivitäten im Bereich Suchmaschinenoptimierung in diesen Märkten verbessern sollen? Müssen sie eine komplett neue SEO-Strategie fahren oder können sie mit den bisher erarbeiteten Maßnahmen für Google arbeiten?
Marktanteile von Google und Yandex in Osteuropa
Die russische Suchmaschine Yandex beherrscht seit Jahrzehnten den Markt in ihrer Heimat sowie einigen benachbarten Ländern. Dennoch hat Google es geschafft, auch in Russland beachtliche Marktanteile zu gewinnen. Zu diesen gibt es zwar verschiedene, nicht zwingend übereinstimmende Statistiken, aber der Marktanteil von Google bewegt sich dennoch zwischen 38,29 % und 45,18% (Stand: 2018). In der Ukraine beträgt dieser im Übrigen seit der Sperrung von Yandex durchschnittlich über das Jahr verteilt 87,56 % (Stand: Mai 2018). Auch 67,88 % der User aus Weißrussland bevorzugten Google, während der Marktanteil von Yandex bei 26,36 % lag (Stand: Mai 2018).
Adaption der SEO Maßnahmen von Google auf Yandex & Co.
Für die Unternehmen, die nun den Ausbau ihrer Online Marketing Aktivitäten in Russland oder der Ukraine planen, bleibt somit der Weltmarktführer weiterhin ein wichtiger Player. Zum einen können die SEO Optimierungen, die bereits für andere Länder bzw. die Kernmärkte in Google erfolgt sind, auf neue Märkte durch eine vergleichsweise einfache Lokalisierung übertragen werden. Zum anderen funktioniert Yandex ebenfalls nach einem ähnlichen Prinzip: Die Suchergebnisse beinhalten einen Title, eine Description und, wenn vorhanden, strukturierte Daten, wie z.B. Adresse oder Telefonnummer. Neben der Suche gibt es Yandex Bilder, lokale Karten mit dem Routenplaner (Analog von Google Maps) und auch Video-Suchergebnisse, die ausschließlich aus den YouTube Videos bestehen. Denkt das Unternehmen über die Search Kampagnen nach, lassen sich die Google Kampagnen auf Yandex adaptieren.
Auch in Tschechien steigt der Marktanteil von Google kontinuierlich und drängt die einheimische Seznam.cz vom Markt. Ende 2018 sollen die beiden Suchmaschinen 96 % des gesamten tschechischen Traffics abgewickelt haben, mit einer durchschnittlichen Verteilung 75% zu 25 % zu Gunsten Googles. Die restlichen 4 % werden von Bing, Yahoo aber auch Yandex belegt.
Erst Google, dann Yandex
Für die Online Marketers und die geplanten SEO-Aktivitäten in Osteuropa bedeutet diese Aufteilung, dass die ggf. bereits umgesetzten Optimierungen für andere Länder bzw. Kernmärkte auf die neuen Märkte vergleichsweise einfach ausgerollt werden können, denn selbst in Russland bekommt man trotz der schwankenden, aber dennoch immerwährenden Marktführung von Yandex eine Menge Google Traffic auf die eigene Website. Im zweiten Schritt können die lokalen Suchmaschinen in Angriff genommen werden.
Zur wichtigsten Aufgabe der Werbetreibenden wird dennoch die Keyword basierte Lokalisierung des bestehenden Contents der eigenen Website und ggf. die Erschaffung von den landes- bzw. marktspezifischen Inhalten. Denn egal welche Suchmaschine, jede hat die gleiche Aufgabe – die Suchenden mit den für sie relevanten Informationen zu versorgen.
Datenquellen:
https://marketer.ua/
https://de.statista.com/
https://www.evisions.cz/