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Bezogen auf die Nutzerzahlen hängt LinkedIn in Deutschland anderen sozialen Netzwerken hinterher. Jetzt baut LinkedIn die eigenen Targeting-Möglichkeiten aus, auch um sich gegenüber der Konkurrenz attraktiver zu positionieren. Nachdem erst am Anfang des Jahres der Rollout des Interessen Targetings auf LinkedIn durchgeführt wurde, sollen ab April zwei weitere Optionen folgen. Mit dem Ziel das Targeting für die passende Zielgruppe auf LinkedIn auszubauen.
Mit 15 Millionen Nutzern in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist XING immer noch das größte soziale Netzwerk rund um die eigene Karriere. Aktuell muss sich LinkedIn im gesamten DACH-Raum mit 12 Millionen Mitgliedern noch hintenanstellen. International sieht die Situation anders aus: LinkedIn ist global ein sehr relevantes Karriere-Netzwerk. Hier lassen sich insgesamt 610 Millionen Professionals nach Interessen und ihren Jobs segmentieren. Hier liegt auch der Unterscheid LinkedIns zu anderen Netzwerken in Social Media. LinkedIn liefert Informationen über die Jobs der Nutzer, deren beruflichen Interessen und berufsbezogenen Merkmale. Diese User sind für Werbetreibende interessant, da sich vor allem für B2B-Kunden relevante Zielgruppen für das Marketing identifizieren lassen. Diese Möglichkeiten erweitert LinkedIn nun dank Insights von Drittanbieter-Plattformen und voreingestellter Zielgruppen.
Bisherige LinkedIn Targetingmöglichkeiten
Bereits jetzt stehen auf LinkedIn verschiedene Möglichkeiten zur Ausrichtung eigener Sponsored Ads zur Verfügung. Der Werbetreibende kann die Ad nach dem Beruf, demografischen Merkmalen, Bildungsgrad, Berufserfahrung und Nutzerinteressen nach Belieben aussteuern.
LinkedIn Targeting nach Beruf: Berufstätige lassen sich durch alle Branchen hinweg ansprechen. Auswählbar sind der exakte Jobtitel, eine Beschreibung der Tätigkeit oder eine Eingrenzung der Berufserfahrung. Interessant ist an dieser Stelle auch das LinkedIn Targeting nach angegebenen Fähigkeiten der Professionals.
LinkedIn Targeting nach Demographie: LinkedIn bietet hier die üblichen relevanten Optionen. Es ist möglich nach Standort, Alter und Geschlecht zu selektieren.
LinkedIn Targeting nach Unternehmen: Entscheidend ist hier die Branche des jeweiligen Unternehmens. Eine passende Lösung, wenn Unternehmen andere Mitarbeiter der selben Branche auf LinkedIn erreichen möchten.
LinkedIn Targeting nach Bildung: Hier lässt sich über LinkedIn die gewünschte Zielgruppe nach Art des Abschlusses und der besuchten Schule einschränken.
Welche Targeting-Optionen sind bei LinkedIn neu?
LinkedIn Lookalike Audiences: Diese relevante Targetingmöglichkeit erinnert stark an die Funktion bei Facebook. Bei LinkedIn lassen sich sogenannte Matched Audiences anlegen. Die Daten für diese Zielgruppe werden entweder durch ein Pixel auf der eigenen Website, durch einen Upload von definierten E-Mail-Adressen oder durch Account Targeting gesammelt. Auf Grundlage der Machted Audiences lassen sich nun Zielgruppen feststellen, die den eigenen Kontakten, Webseitenbesuchern und Kunden ähneln. Streuverluste bei Kampagnen lassen sich so reduzieren. Durch eine bereits erfolgte Interaktion der Zielgruppe mit dem eigenen Unternehmen steigen die Chancen das eine Lead oder eine Conversion zustande kommt. Anfang April sollen die Lookalike Audiences auch in Deutschland einsatzbereit sein.
LinkedIn Interest Targeting: Im Newsfeed beschäftigen sich User mit unterschiedlichsten Themen. Das LinkedIn Interest Targeting basiert auf den Interaktionen der Nutzer mit diesem Feed, dies passiert durch Likes, Kommentare oder eigene Beiträge. Zusätzlich zu den Nutzerinteraktionen im Karriere-Netzwerk wird das Targeting durch Suchanfragen dieser Nutzer bei Bing ergänzt. Über Interessenskategorien ist es dem Werbetreibenden möglich das relevante Fachpublikum zu erreichen. Es stehen mehr als 200 berufliche Kategorien bereit wie z.B. künstliches Marketing & Werbung, Betriebswirtschaft & Management, Technologie. Das Interessentargeting steht Werbetreibenden in Deutschland seit Januar bereits auf LinkedIn zur Verfügung.
LinkedIn Audience Templates: Eine Kombination der bisherigen Targetingmöglichkeiten bei LinkedIn. Zum Beispiel lassen sich Attribute für Berufserfahrung mit Interessen der LinkedIn Nutzer verbinden. Die oberen beiden Lösungen eignen sich besonders gut, wenn der Werbetreibende die eigene Zielgruppe sehr genau definieren kann. Ist dies aber nicht der Fall können Audience Templates eingesetzt werden. Diese bieten zwar eine eingeschränkte Individualisierung, aber die 20 vordefinierten Zielgruppen helfen Zeit zu sparen und bieten vor allem Anfängern eine relevante Basis.
Fazit
LinkedIn gleicht das Targeting immer mehr der Konkurrenz an und macht mit den Lookalike Audiences einen weiteren Schritt nach vorne. Sowohl erfahrene Werbetreibende als auch unerfahrene erhalten die Möglichkeit mit Lookalike Audiences und Audience Templates Sponsored Ads auszusteuern. Auch Pinterest versucht über erweiterte Targeting-Optionen an Attraktivität zu gewinnen. Dieses Beispiel zeigt wie bei dieser Plattform das Targeting auf LinkedIn aufgebaut ist.
Dass man diese Art von Targeting auch kontrovers diskutieren kann, zeigt die aktuelle Maßnahme von Facebook, die sich bei Ads für Wohnraum, Jobs und Kredite dazu entschlossen diese Art von Targeting als diskriminierend einzustufen.
Quellen:
https://business.linkedin.com/de-de/marketing-solutions/ad-targeting
https://business.linkedin.com/de-de/marketing-solutions/audience
https://de.statista.com/themen/700/linkedin/
https://business.linkedin.com/marketing-solutions/ad-targeting/matched-audiences
https://www.linkedin.com/business/marketing/blog/linkedin-ads/targeting-on-linkedin-just-got-more-powerful