Bereits letztes Jahr haben wir über Snapchat und das Potential des Instant-Messaging-Dienst berichtet. Jetzt haben wir die neusten Themen erneut zusammengefasst.
Mehr Verlust als Umsatz – aber derzeit mehr als 158 Millionen User täglich, damit möchte Snapchat nun Kasse an der Börse machen. Snapchat wurde anfangs vor allem bei jungen Nutzern populär mit Fotos, die nach dem Ansehen von alleine verschwinden. Inzwischen wird die App auch stärker zu einer Plattform für Medieninhalte ausgebaut: Wie die obige Zahl beweist ist Snapchat keine Nischen-Plattform mehr und beinhaltet auch nicht mehr 13-Jährige Mädels als einzige Zielgruppe. Bei Snapchat dreht sich alles um die persönliche und authentische Kommunikation.
In unserem ersten Beitrag war das Thema Snapchat als Marketingtool noch ganz am Anfang. Doch mittlerweile hat sich hier einiges geändert: der Social Media Riese startet eine neue Ad Tech Plattform, die sehr stark an den Rivalen Facebook erinnert. Mit dieser Plattform erhofft sich die App künftig mehr Werbeeinkünfte.
Werbung passiert auf Snapchat in verschiedenen Formen, als Snap Ad zwischen den Stories einzelner Nutzer, gesponserten Filtern und Lenses und im Discover Bereich. Snap Ads sind gewöhnlich Anzeigen mit Filmen oder Bildern. Diese werden zwischen den Stories platziert und können weggewischt werden. Mit den Snap Ads wird kurz die Aufmerksamkeit des Users erreicht.
Das selbständige Buchen von Kampagnen wird für Agenturen und Advertisern angestrebt, momentan bietet der API bereits Zugriffe auf Snapchats Datenpool. Die Verwaltung der Snap Ad-Kampagnen sollen ebenfalls über die API laufen. Damit lässt sich über Snapchat bald ähnlich werben wie auf Facebook.
Snapchat & das Vorbild Facebook
Snapchat geht laut Ad Age den gleichen weg wie Facebook. Kenshoo, Videology oder AdParlor haben schon früh mit Facebook zusammen gearbeitet, nun sind diese Partner (und noch viele mehr) ebenfalls Partner von Snapchat und versuchen die Technologie des Unternehmens voran zu treiben.
Die neue Ad Tech Plattform ermöglicht Advertisern den Kauf von Werbung direkt bei der App, über Drittanbieter und ein automatisiertes System. Snapchat richtet außerdem eine Audience Match – Option ein, die es erlaubt, E-Mail Adressen direkt zu nutzen.
Der Haken an der Sache ist ziemlich einfach: es gibt bisher für Unternehmen keine zugeschnittenen Accounts, der Content der mit einem „privaten“ Account gepostet wird muss IMMER aktuell sein und erstmals muss eine Bindung zu anderen Snappern aufgebaut werden. Wie können Unternehmen Snapchat jetzt schon effektiv nutzen?
- Kunden auf dem Laufenden halten z.B. mit New Arrivals & Angeboten
- Community mit Verlosungen und Gewinnspielen unterhalten & Gutscheine verteilen
- GEO-Filter nutzen (erscheinen nur an ausgewählten Locations)
- Behind the scenes: Einblicke in das Unternehmen gewähren und die Community einbeziehen (Sollen wir Produkt X, Y oder Z verkaufen? / Wo verbringt ihr euer Wochenende?)
Zusammenfassung:
Snap Ads: werden zwischen den privaten Stories der Nutzer geschalten. Sie beginnen mit einem bis zu 10s langen, vertikalen Full-Screen-Video. Mit einem Swipe-Up kann zusätzlicher Content geöffnet werden. Momentan sind Snap Ads nur in den USA verfügbar, dies wird sich aber bis Ende diesen Jahres noch ändern und sich im deutschsprachigen Raum etablieren.
Gesponserte Geofilter: sind an bestimmten Locations verfügbar. Snapper können diese über Ihren Snap legen und verschicken. So ist die Reichweite enorm. Ob spezifische Region, ein großes Event oder ein anderes Ereignis, Marken haben die Möglichkeit ein Teil eines Geofilters zu werden.
Gesponserte Lenses: sind Effekte, die Snapchat sehr populär gemacht haben. Es geht nicht nur um den Snap sondern auch um die „play time“, also die Zeit, die der Nutzer damit verbringt den Effekt auszuprobieren und damit zu spielen. Käufliche Lenses sind zur Zeit nur in den USA verfügbar, diese werden aber wie die Snap Ads schon bald in Deutschlang anlaufen.
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