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Digitales HR-Marketing ist schon lange nicht mehr das, was es mal war: immer mehr Stellenportale bieten online Möglichkeiten für Bewerber, sich den perfekten Arbeitsplatz auszusuchen und verschiedene Jobangebote genau zu vergleichen. Die Recruiting Trends entwickeln sich stetig weiter und es reicht beim E-Recruiting nicht mehr, Stellenanzeigen in den gängigen Online-Jobportalen wie Stepstone, Indeed, Monster & Co. zu schalten – auch Karrierenetzwerke wie XING & LinkedIn spielen eine wesentliche Rolle. Arbeitgeber Bewertungen via kununu werden immer wichtiger und jetzt sind auch noch Google for Jobs & Facebook Jobs mit ihren ganz eigenen Regeln am Markt. Hinzu kommen zahlreiche Möglichkeiten über Social Media & Influencer eine attraktive Employer Brand aufzubauen – Da verliert man als Online-Recruiter schnell den Überblick.
Aber es gibt Hoffnung: Mit einer guten Stellenausschreibung schaffen Sie die optimale Basis für Ihr erfolgreiches, digitales HR Marketing!
6 Schritte zum E-Recruiting Erfolg
Aus alt mach neu
Oft gibt es für offene Stellen bereits fertig formulierte Stellenanzeigen und natürlich ist es zeitsparend, diese für die Suche des passenden Bewerbers zu verwenden: tappen Sie nicht in diese Falle! Verstehen Sie Ihre Stellenausschreibung lieber als Werbeanzeige, die immer wieder angepasst und neu strukturiert werden muss. Nicht jeden Bewerber spricht die gleiche Botschaft an und gerade ältere Versionen neigen dazu, veraltete Formulierungen zu verwenden und viel zu viele oberflächliche Infos zu liefern. Eine kurze, knackige Stellenausschreibung mit maximal 2.000 Zeichen und einem authentischen Text ist gerade online die bessere Wahl und hebt sich von der Masse ab.
Mit dem richtigen Titel zu relevanter Reichweite
Der Titel eines Stellenangebots ist entscheidend für die Klickrate und die Sichtbarkeit in einer online Stellenbörse. Viele verschiedene Faktoren sollten bei der Formulierung des Stellenbeschreibungstitels für das digitale Recruiting berücksichtigt werden. Hier finden Sie eine kurze Checkliste mit den wichtigsten Punkten:
- Stellen Sie sich die Frage: wonach sucht ein passender Bewerber? Ein kleiner Keyword-Check kann sehr hilfreich sein & die relevantesten Suchbegriffe sollten dann im Titel auftauchen. Dieser Punkt ist noch wichtiger geworden, seit Google for Jobs in Deutschland verfügbar ist. Die Auffindbarkeit in dem neuen Jobportal hängt unter anderem sehr stark von den Keywords im Titel ab.
- Welche Informationen sind für Ihre potenziellen Mitarbeiter besonders wichtig? Zum Beispiel: Vollzeit oder Ortsangaben. Fokussieren Sie sich auf diese Punkte.
- Gibt es eine Möglichkeit die offene Stelle eindeutig zu beschreiben? Ein spezifischer Titel sorgt dafür, dass die Stellenanzeige dem richtigen Publikum angezeigt wird und nicht im oberflächlichen „Bullshit-Bingo“ versinkt. „Mitarbeiter im Vertrieb“ ist beispielsweise sehr oberflächlich und wird in den verschiedensten Branchen verwendet. Besser eignet sich „Technischer Vertriebsmitarbeiter Anlagenbau“.
- Vermeiden Sie eine Überladung des Titels durch Keyword-Stuffing. Oft werden die Titel einer Stellenanzeige von den Jobportalen gekürt. Eine Faustregel lautet: ca. 60 Zeichen für Desktop & maximal 35 Zeichen für das Mobile Recruiting. Füllwörter wie „im“, „als“ & „in“ können gut eingespart werden.
- Beziehen Sie die Jobportale in die Erstellung des Titels mit ein: oft gibt es Insights der Plattformen & eigene Tools die Ihnen helfen können.
- A/B Tests sind zu empfehlen – man weiß nie welche Titel-Version in welchem Jobportal am besten funktionieren wird. Deshalb sollten Titel regelmäßig hinterfragt, überarbeitet & getestet werden.
Erster Eindruck beim Online Recruiting: Der Einstiegstext
Es ist üblich, dass das Unternehmen sich bei der Personalbeschaffung in den ersten Zeilen der Stellenbeschreibung vorstellt. Früher wurden dabei tiefergehende Informationen zur Unternehmensgeschichte und den Tätigkeitsbereichen geliefert. Heute geht es beim Recruiting vor allem darum, einen ersten Eindruck zu vermitteln und positive Emotionen zu wecken. Ein kurzer, prägnanter Einstiegstext mit maximal 3-4 Sätzen ist Best-Practice. Vor allem beim mobilen Recruiting sollte diese Länge nicht überschritten werden. Beziehen Sie direkt das Team mit ein, formulieren Sie eine Einladung, statt einer unterkühlten Präsentation und fokussieren Sie sich auf die Unternehmenskultur: Wofür steht Ihr Unternehmen? Was ist die Vision? Vertrauen & Identifikation spielen auf dem umkämpften Stellenmarkt für Bewerber eine besonders starke Rolle.
Ein gutes Beispiel liefert die Karriereseite von Apple:
„Menschen mit Leidenschaft für ihren Job entwickeln hier bei Apple einige der weltweit innovativsten Produkte und Erlebnisse. Werde Teil des Teams. Gib dein Bestes. Und beweg etwas im Leben anderer.“
Benefits & Vorteile greifbar machen
Verwenden Sie in Ihren Stellenangeboten leere Worthülsen wie „attraktive Vergütung“, „Spaß bei der Arbeit“, „flache Hierarchien“ & „Weiterbildungsoptionen“? Diese Formulierungen tauchen nicht nur viel zu oft in Stellenausschreibungen auf und sind somit keine Abgrenzung zur Konkurrenz, sondern sie sind für Bewerber auch sehr nichtssagend. Versuchen Sie lieber die einzelnen Benefits zu konkretisieren und sich dabei auf das Wesentliche zu konzentrieren. Im Schnitt werden bei einer Liste nur die ersten 3 Bulletpoints gelesen: deshalb sollten hier die wichtigsten Benefits stehen. Wandeln Sie beispielsweise „attraktive Vergütung“ ab und liefern Sie Gehaltsspannen bzw. seien Sie, falls möglich, beim Gehalt ganz transparent. Es bietet sich auch an statt „Firmenticket“ direkt „Bahnticket“ oder „Bahncard 50“ zu schreiben – so erschaffen Sie konkrete Bilder. Generell gilt: je genauer und damit greifbarer Sie den Mehrwert für den Mitarbeiter beschreiben, desto stärker ist Ihre Chance einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen & Ihre Stelle als Wunschjob zu etablieren.
Vergleichen standhalten – eine Checkliste
Unternehmen müssen sich beim Online Recruiting in einem ständigen Konkurrenzkampf behaupten, bei dem die Stellenanzeigen so vergleichbar wie nie zuvor sind. Arbeitsuchende haben häufig diverse Tabs nebeneinander geöffnet und können so direkte Vergleiche ziehen. Diese Punkte können helfen, dem Vergleich auf dem online Arbeitsmarkt standzuhalten und sogar positiv aufzufallen:
- Man muss sich etwas trauen: Wer USPs des eigenen Unternehmens klar hervorhebt und somit eine eindeutige Position bezieht, wird vielleicht einige Arbeitsuchende abschrecken – aber passende Bewerber werden sich dafür besonders angesprochen fühlen.
- Positive Bewertungen in Netzwerken wie kununu sind immer eine gute Möglichkeit sich von anderen Arbeitgebern abzuheben. Warum den interessierten Bewerber danach suchen lassen? Binden Sie solche Infos möglichst prägnant auf Ihrer Webseite & in der Stellenbeschreibung ein und nutzen Sie den Vorsprung für sich.
- Nach der Bewerbung ist vor der Bewerbung. Eine Mail nach Erhalt der Bewerbungsunterlagen ist Pflicht – je persönlicher & sympathischer diese formuliert ist, desto besser. Es sollte auch ein klarer Zeitraum genannt werden: wann kann der Bewerber mit einer Rückmeldung rechnen? Statt „in den nächsten Tagen“ sind Angaben wie „bis zu 2 Wochen“ verbindlicher.
Authentizität durch Ehrlichkeit schaffen
Im Endeffekt geht es beim Online Recruiting darum, Bewerber nicht nur auf einer sachlichen, sondern auch auf einer emotionalen Ebene in den Online-Jobbörsen & restlichen Recruiting-Kanälen anzusprechen und vom Jobangebot zu überzeugen. Deshalb ist es wichtig, ein Bild in den Köpfen der Interessenten zu malen: Wie wird die tägliche Arbeit aussehen? Beschreiben Sie Tätigkeiten konkret und vermeiden Sie die Auflistung von Sonderfällen! Treffen Sie klare Aussagen zu den Mehrwerten & der gemeinsamen Vision & verschweigen Sie gleichzeitig aber nicht unbequeme Themen (früher oder später werden diese sowieso zur Sprache kommen): Wird die Work-Life-Balance durch eine Vielzahl an Reisen eingeschränkt? Dann erwähnen Sie diesen Punkt ebenfalls und sorgen Sie für eine angemessene Erwartungshaltung. Je ehrlicher & authentischer Ihre Stellenanzeige wirkt, desto persönlicher wird sie wahrgenommen. Denn ganz zum Schluss zählt beim E-Recruiting nicht nur der Inhalt, sondern vor allem das Bauchgefühl.
Hier noch ein Tipp: https://www.metajob.de/
Suchmaschine, die Jobs auf Unternehmensseiten findet