SEO ohne Suchvolumen? Tipps für die Suchmaschinenoptimierung in einer Nische

Eine SEO-optimierte Webseite erntet den Traffic von Kund*innen, die über die Eingabe eines Keywords in den Suchschlitz einer Suchmaschine auf die Webseite navigieren.

Klassischerweise besteht die Herausforderung für Search Engine Optimizer darin, mit den eigenen URLs besser für ein Keyword gerankt und geklickt zu werden als die konkurrierenden Unternehmen der gleichen Branche.

Doch was tun, wenn meine Produkte oder Leistungen schlicht zu selten von der Zielgruppe gesucht werden und somit kein nennenswertes Suchvolumen aufweist?

Vor allem B2B Unternehmen, Unternehmen in einem sehr kleinen Markt und innovative Unternehmen wie Start Ups kennen diese Challenge. Während mangelndes Suchvolumen bei B2B Unternehmen meist daher kommt, dass die Zielgruppe sehr klein und spezifisch ist (beispielhafte Keywords: “hochstrom federkontaktstifte” oder “schmierstoffe iso 9001”), liegt die Herausforderung von Start Ups eher woanders. Ihre Produkte wären zwar für eine große Masse an Endkunden interessant, sind aber noch kaum jemandem ein Begriff und werden folglich auch nicht in Google gesucht.

Die Rechnung ist einfach: Suchen Wenige nach meinen Produkten, bleibt der Traffic über Suchmaschinen aus. Wie könnt Ihr also, trotz Keywords mit geringem Suchvolumen, eine erfolgreiche SEO Strategie konzipieren?

Technisches SEO bildet die Basis

Es gibt natürlich SEO Optimierungen, die unabhängig von Branche und Suchvolumen geltend sind und zur Basis jeder SEO Strategie zählen. Egal ob Webseite oder Online Shop:

Die Domain muss für Suchmaschinen zunächst verständlich sein und verarbeitet werden können, bevor sie überhaupt ins Ranking geschickt werden kann. Deshalb zählen die Crawling Steuerung von Bots per robots.txt, hreflang-Tags, Sitemap und Co. zu den SEO Hausaufgaben beim Start ein jeder SEO Optimierung.

Suchvolumen ist nicht gleich Suchvolumen

Das Suchvolumen ist eine wichtige Kennzahl, um zu bestimmen, ob und wie häufig ein Keyword von der Zielgruppe gesucht wird. Bei den meisten SEO Tools, wie dem Keyword Planer von Google Ads, wird das Suchvolumen mit einem monatlichen Durchschnittswert angegeben. Nehmen wir das Beispiel eines Online Shops für Gartenzubehör. Bei der Keyword Analyse stoßt ihr auf das Suchwort “bodenauflockerer”

Das Suchvolumen sieht mit 110 auf den ersten Blick nicht vielversprechend aus. Die Schlussfolgerung könnte sein, dass dieses Keyword weniger relevant ist als andere, da der erwartbare Traffic gering ist. Aber Suchvolumen ist nicht gleich Suchvolumen. Ein Blick auf die Trend-Metrik bei semrush zeigt, dass es einen starken Ausschlag beim Suchvolumen im Frühjahr gibt. Also genau dann, wenn die Hauptsaison für Gartenzubehör startet. “Bodenauflockerer” erscheint also nur auf den ersten Blick “low volume” und ist auf den zweiten Blick speziell im Frühjahr ein Keyword, das einige Zugriffe generieren kann. Es lohnt sich also, das Suchvolumen mal genauer zu untersuchen und vielleicht entpuppen sich vermeintliche Verlierer doch als Gewinner. Saisonale Schwankungen ausfindig machen klappt beispielsweise kostenfrei und einfach mit Google Trends.

Den Upper Funnel in den Fokus nehmen

Oft neigt man bei der Keyword Recherche dazu, sich auf Produktbezeichnungen und Synonyme zu konzentrieren, denn diese Keywords lösen am wahrscheinlichsten eine Conversion aus. Bei dieser Herangehensweise fällt nicht selten auf: es gibt wenig Suchvolumen für diese, meist transaktionalen, Keywords. Wir empfehlen in diesem Fall, den Blick für den oberen Teil des Conversion Funnels zu öffnen. Im Upper Funnel wird das Markenbewusstsein eurer Zielgruppe ausgebildet und es gibt bereits ein vages Interesse an Themen aus dem Umfeld der Produkte oder Dienstleistungen. Am Beispiel des “bodenauflockerer” könnte das so aussehen:

“Kräutergarten anlegen” hat ein viel höheres Suchvolumen als “bodenauflockerer”. Mit einem informationsreichen Content-Piece, das Fragen der User beantwortet und ihnen Informationen an die Hand gibt, die sie vor ihrer Kaufentscheidung brauchen könnt ihr gezielt die Aufmerksamkeit in Richtung Produkt lenken. Im besten Fall wissen die Nutzer*innen, nachdem sie den Content gelesen haben: Ich brauche einen Bodenauflockerer für meinen Kräutergarten.

Selbstverständlich gibt es auch bei B2B Unternehmen den Bereich des Funnels in dem Interessent*innen zu Kund*innen werden und nach Problemlösungen suchen bevor sie nach den Produkten suchen. Diese Pain Points gilt es zu identifizieren und in Keywords zu fassen.

Fleißarbeit – die Summe machts

Wenn ihr den ganzen Funnel einmal beleuchtet habt und trotzdem nur geringe Suchvolumina für alle möglichen Themen findet, gibt es noch die Möglichkeit der Fleißarbeit.

Wenn ihr kein relevantes Keyword mit hohem Suchvolumen habt, das zu eurer Marke passt, solltet ihr mit dem arbeiten, was ihr habt und das bedeutet: viel Content schaffen für Keywords mit geringem  monatlichen Suchvolumen von ca. 50 und in die Breite gehen. Der große Vorteil von low-volume Keywords besteht darin, dass die Konkurrenz meistens geringer, und die Klickwahrscheinlichkeit höher ist als bei generischen Keywords mit sehr hohem Suchvolumen.

Andere Kanäle nutzen und Awareness schaffen

Ganz nach dem Motto: machen wir uns das Suchvolumen einfach selbst. Dieser Tipp richtet sich vor allem an diejenigen, die mit ihrem Produkt neu in einen Markt eintreten oder diesen erst schaffen. Stellt eure Marke und Vorteile der Zielgruppe mit hilfe von Brand Awareness Kampagnen auf Facebook, LinkedIn, Display Bannern oder YouTube Ads.

Das ist zwar nicht direkt Suchmaschinenoptimierung, aber dennoch wichtig, um Berührungspunkte mit Kund*innen hervorzubringen. Je mehr Markeninhalte Ihr schafft, desto größer die Chance, dass das Suchvolumen für Brand Keywords zunimmt.

SEO ohne Suchvolumen? Unser Fazit:

Scheut Euch nicht, den Blick für Themen und Keywords zu öffnen, die auf den ersten Blick weiter weg von der Conversion liegen und nutzt Synergien von anderen Online Marketing Kanälen um Brand Awareness zu schaffen. Abschließend möchten wir betonen, dass 15% aller täglichen Suchanfragen komplett neu und noch nie gestellte Suchanfragen sind (das hat Danny Sullivan von Google nochmals hier bestätigt.

Ihr wollt Eure Rankings ebenfalls verbessern? Wir unterstützen Euch gerne dabei. Nehmt hier Kontakt auf.