Dass die zielgerichteten Social Media Kampagnen mithilfe von Audience Targeting heute einen festen Platz im Online-Marketing Maßnahmen Portfolio der Unternehmen haben und für die Neukundengewinnung nicht mehr wegzudenken sind, dürfte niemandem entgangen sein. Ansprechende Werbeanzeigen, die auf Basis demographischer Merkmale sowie Interessen ausgesteuert werden, decken eine Vielfalt der Ziele ab – von der Gewinnung neuer Fans und Followern für eigene Profile, über Event-Anmeldungen bis hin zur Generierung des relevanten Traffics auf der eigenen Webseite oder im Online-Shop.
Lt. statistischen Daten greifen bereits rund 62 % der Facebook User ausschließlich per Smartphone darauf zu, Tendenz steigend. Bei Instagram liegt die Zahl der Smartphone-User aufgrund des App-Konzepts beinahe bei 100 %. Umso wichtiger wird es für die Werbetreibenden, ihre Zielgruppen auf mobilen Endgeräten anzusprechen und ihnen eine einfache Möglichkeit zu bieten, weitere Informationen anzufordern und in Kontakt zu treten. Da viele Unternehmen Ihre Auftritte immer noch sowohl optisch, als auch technisch (Stichwort: Ladezeit) hauptsächlich für Desktop optimieren und Smartphone vernachlässigen, ist der Einsatz von den sogenannten Lead Ads durchaus sinnvoll. Denn das Handling findet komplett innerhalb des jeweiligen Social Media Netzwerks statt.
Funktionsweise
Über die Anfragen für Whitepaper-Zusendung, Anmeldung für Webinare oder Newsletter können qualifizierte Leads bei einer richtigen Zielgruppen-Selektion generiert werden. Des Weiteren eignen sich die Ads für jede Branche – B2C sowie B2B.
Die Lead Ads sehen optisch gleich wie die Link Ads aus und werden ebenfalls im News Feed des jeweiligen Netzwerks angezeigt. Beim Klick darauf wird der Interessent jedoch nicht auf den eigenen Internet-Auftritt des Unternehmens weitergeleitet, sondern bleibt auf Facebook / Instagram und wird in einem Layer aufgefordert, ein Formular auszufüllen. Dieses wird mit den Daten, die der Nutzer dem Netzwerk bereits mitgeteilt hat (bspw. Name und E-Mail) vorausgefüllt. Nach dem Abschicken des Formulars wird ein Danke-Layer angezeigt, auf dem auch der Link zur Unternehmenswebseite oder dem Online-Shop angezeigt wird, falls Interesse an weiterführenden Informationen bestehen sollte.
Quelle: Facebook
Einrichtung
Die Lead Ads können über den Werbeanzeigenmanager und den Power Editor (nur in Google Chrome Browser verfügbar) analog Link Ads erstellt werden. Seit dem globalen Roll-Out im Oktober 2015 und dem anschließenden Erfolg wurden diese stets erweitert. So können die Lead Anzeigen heute sowohl für Desktop, als auch für Smartphones in drei Formaten (Bild, Video und Caroussel) ausgesteuert werden. Seit 2017 ist auch die Ausspielung in Instagram (hier jedoch nur für die App) möglich.
Die Besonderheit einer Lead Ad ist das integrierte Formular, das über benutzerdefinierte Felder erweitert werden kann. Des Weiteren stehen für jedes Ziel passende Call-to-Action-Optionen zur Verfügung.
5 Tipps für eine gute Lead Ad: Was Sie bei Ihren Anzeigen beachten sollen:
- Kommunizieren Sie im Anzeigentext klar den Grund die Vorteile, warum der Benutzer Ihnen seine Daten bereitstellen soll. Beispielsweise steigt die Bereitschaft einer Interaktion, wenn dem Benutzer bekannt ist, dass er für eine Newsletter-Anmeldung 5 % Rabatt für den nächsten Einkauf bekommt.
- Nutzen Sie die Begrüßungsseite, die dem Interessenten einen Schritt vor dem Formular angezeigt werden kann. Hier können Sie erklären, was passiert, nachdem der Benutzer das Formular abgeschickt hat. Es ist auch empfehlenswert, an dieser Stelle anzugeben, was mit den Daten geschieht.
- Fragen Sie nur nach den Informationen, die Sie wirklich benötigen. Auch wenn das Formular bereits für die mobilen Endgeräte optimiert ist, steigt die Abbruchwahrscheinlichkeit bei zu vielen Fragen. Denken Sie daran, dass die Generation der Digital Natives möglichst schnell zum Ziel kommen will. Während es innerhalb der Facebook-App möglich ist, innerhalb des Formulars herunter zu scrollen, wird auf Instagram von Seite zu Seite geklickt bzw. getappt
- Nutzen Sie den Werbezeitplan, um Ihre Anzeigen zu den richtigen Zeiten zu schalten, z. B. während Ihrer Öffnungszeiten, so dass ein Kontakt zum Lead schnell hergestellt werden kann.
- Optimieren Sie Ihre Anzeigen, um die bestmögliche Conversion Rate zu erhalten. Testen Sie unterschiedliche Anzeigen-Formate oder auch Zielgruppen, um zu erfahren was besser funktioniert.
Weitere Verarbeitung der generierten Leads
Nachdem der Interessent das Formular ausgefüllt und abgeschickt hat, werden die Daten erstmals beim jeweiligen sozialen Netzwerk eingespeichert und können vom Administrator der Seite als .csv einfach heruntergeladen werden.
Facebook unterstützt bereits einige Plattformen wie z. B. Salesforce, MailChimp oder Clever Reach, was eine automatisierte Übertragung bzw. Anlage der Leads ermöglicht.
Beispielsweise in Salesforce Sales Cloud kann dies mittels des Moduls Lead Capture in 4 einfachen Schritten eingerichtet werden. Zuerst wird die zu verknüpfende Facebook-Seite ausgewählt und anschließend das Formular aus der Ad. Die einzelnen Formular-Felder können mit ihren Pendants in Salesforce gemappt werden. Durch die Bestätigung der Konfiguration wird eine neue automatisierte Aufgabe in Salesforce angelegt, die alle über die ausgewählte Form eingehenden Anfragen als Leads anlegt werden.
FAZIT
Nicht nur die Nutzung der Social Media Angebote steigt, sondern auch deren Nutzung auf den mobilen Endgeräten. Diese Entwicklung macht die Werbung über die Top-Netzwerke wie Facebook und Instagram für die Unternehmen unerlässlich. Zeitgleich sind die letzteren mit der Herausforderung konfrontiert, eigene Webseiten und Online-Shops für die Smartphone-Nutzung zu optimieren. Klassischer Spagat zwischen dem Fortschritt der Technik und eigenen Prozessen. Mithilfe der Lead Ads, mit dem integrierten personalisierbaren Formular, ist es nun möglich Anfragen direkt über die sozialen Netzwerke zu generieren und ins eigene CRM-System zu übertragen. Ob Social Media Ads in der Zukunft die eigenen Landingpages komplett ablösen können, bleibt abzuwarten.
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