Schon in Zeiten vor Social Media konnten Mode- und Produkttipps von Prominenten in Zeitungen, im Radio und im Fernsehen veröffentlicht werden und nahmen damit Einfluss auf die Kaufentscheidung der Zielgruppe. Heutzutage kann man durch Influencer, das sind User mit einer großen Community und guten Relations zu ihren Followern,toppen. Die Kommunikation der Werbebotschaft findet direkt über die Meinungsmacher zu den Fans statt. Dadurch generiert ein Influencer eine hohe Reichweite und wird interessant für Unternehmen. Mögliche Ziele können die Steigerung von Brand Awareness, Verkäufe oder eine bessere Positionierung sein.
Nicht nur die große Reichweite ist von großem Vorteil für Unternehmen, sondern auch das Erreichen einer bestimmten Zielgruppe.
Durch AdBlocker und andere Placements wie Netflix, ist es schwieriger geworden, mit herkömmlicher Werbung im Online-Marketing zu punkten,um interessierte Personen zu erreichen. Laut einer ARD/ ZDF- Studie benutzen die meisten jungen Leute Snapchat, Instagram oder Youtube. Da bekanntermaßen die Mehrheit der Meinungsmacher in diesem Gebiet tummeln, kann man durch Influencer diese Marktlücke schließen.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Glaubwürdigkeit und Authentizität. Wer glaubt einem Werbespott, wenn man den Rat eines guten Freundes haben kann? Richtig – man glaubt dem Freund! Die erfolgreichste deutsche YouTuberin ist Bianca Heinicke, bekannt als BibisBeautyPalace, mit mehr als 4,4 Millionen Abonennten, arbeitet mit Neckarmann; einem Reisekatalog, zusammen. Das Unternehmen beauftragte Bibi, um die Marke aufzuwerten und das Interesse zu steigern. Durch die inszenierte Schleichwerbung in ihren Instagram-Selfies, ihren YouTube Videos zu dem Thema oder die TV-Werbekampagne ( https://www.youtube.com/watch?v=Baczooh1I4k ), stieg die Nachfrage an diesem Katalog. Die Shares und 156.000 Likes erzielten große Erfolge. Es ging sogar soweit, dass zusätzliche Poster produziert wurden, die man kostenlos in dem Reisebüro abholen kann.
SEO – ein wichtiges Thema für alle, die in der Online-Welt arbeiten oder sich positionieren wollen. Durch die Suchmaschinenoptimierung sollen möglichst viele Inhalte, Videos und Websites auf einem hohen Platz landen in den unbezahlten Suchergebnissen. Das Advertising von Blogger, YouTuber oder Journalisten können das Ranking deutlich erhöhen.
Die Strategie
Im Jahr 2017 ist Influencer Marketing der am stärksten wachsende Online-Marketing Kanal. Zusätzlich findet man dieses Thema in jedem zweiten Media-Mix – die Tendenz ist steigend.
Hinter den Erfolgen steckt immer eine Strategie wie bei jeder Online-Marketing Kampagne.
Nach einer A.T. Kearney Studie soll das Social Influencer Marketing bis 2020 bis um das Vierfache steigen. Der Grund dafür ist, das viele Internetnutzer einen AdBlocker installieren und somit sinkt die Conversion Rate, also die Anzahl der aktiven Einkäufe.
Doch nicht für jede Kampagne ist dieses Marketing das Richtige, beispielsweise wenn ein Unternehmen nur viele Installierungen von Apps haben möchten. Branding- und langfristige Kampagnen sind dagegen super dafür geeignet.
Wenn man sich sicher ist, dass Influencer Marketing die beste Strategie ist, sollte man Anforderungen und Ziele der Influencer Marketing Strategie festlegen.
Folgende Überlegungen könnten von Vorteil sein:
- Was wollen Sie mit den Influencern erreichen?
- Was sollen die Influencer für Sie tun?
- Was haben die Influencer davon?
- Welche Gegenleistung wollen Sie den Influencern bieten?
- Wer soll wann und wie die Influencer kontaktieren?
Doch allein die Kooperation macht keine erfolgreiche Kampagne aus. Um den größtmöglichen Return on Invest (ROI) zu erzielen, muss man folgende Dinge beachten:
1. Die richtige Auswahl des Influencers
Im Jahr 2017 gibt es Influencer wie Sand am Meer. Nach einer Makromedia Studie ist jeder sechste Deutsche ein Meinungsmacher.
Aus dieser Masse muss man den Einen finden, der das beste Empfehlungsmarketing kreieren kann. Das Produkt sollte sinnvoll und authentisch in den Content integriert werden und wirklich zu dem Influencer passen. Wenn man den passenden Kandidat gefunden hat, können die Multiplikatoren Einfluss auf die Community ausüben, mit ihren Followern kommunizieren und durch Share und Likes eine hohe Interaktionsrate zu erzielen.
2. Den richtigen Channel finden
Verschiedene Channels bedienen verschiedene Kommunikationsarten. YouTube, Facebook, Instagram, Snapchat oder Blogger – man hat die Qual der Wahl.
Content-Marketing bietet sich für Blogs oder YouTube an, wenn man ein Produkt detailliert erklären will. Visueller Content ist eher passend für Instagram oder Pinterest. Bei Snapchat sollte man eher kritisch vorgehen.
3.Reporting
Der große Vorteil von Online-Marketing ist, dass man die Erfolge messen kann.
Bei der Auswertung der Influencer Marketing Strategie sollte man vor allem messbare Key Performance Indicators (KPIs) ansetzen, beispielsweise Converson Rate, die Klickrate oder Engagement Rate.
Außerdem ist ersichtlich, ob das Pricing des Influencers angemessen ist. Meinungsführer lassen sich ihre Arbeit aber auch gerne bezahlen, das kann auch bis in den sechsstelligen Bereich laufen.
Die A.T.Kearney Studie ergab, dass einige Unternehmen eine Rendite bis zu 100 Prozent erhalten, andere erhalten das 20-fache ihrer Ausgaben.
Positives Beispiel
Der größte Drogeriekonzern Deutschland hat die Influencer Marketing richtig eingesetzt. YouTuber, wie DagiBee oder Paola Maria, durften Boxen erstellen, mit ihren fünf lieblings-dm-Produkten mit der Kampage #Schachtelglück. Diese wurden dann für 5€ verkauft. Nach zwei Tagen waren alle Schachteln ausverkauft.
Ein weiterer Hype von dm war die Marke „bilou“ von BibisBeautyPalace ( https://www.youtube.com/watch?v=3zqrUyvUju8) .Das Produkt wurde exklusiv in den dm-Märkten vertrieben und nach kürzester Zeit ausverkauft – die Läden von Jugendlichen überfüllt und der Zusammenbruch des Online-Servers inklusive.
Quelle: dm
Negatives Beispiel
Peinlich wird es, wenn man nicht weiß, wie man das Produkt authentisch in Szene setzen soll. Der Schauspieler Jörn Schlönvoigt stellt sich in Mittelpunkt, ohne Bezug auf das zu bewerbende Produkt, wie hier das Waschmittel „Coral“. Jedem ist klar, dass die Empfehlung nicht ehrlich ist, sondern die Gage im Vordergrund steht.
Quelle: Screenshoot aus Instagram
Problematisch ist auch, wenn Marken und Agenturen Werbeplattformen missbrauchen, indem sie keine nachhaltige und langanhaltende Beziehung mit ihrem Werbepartner pflegen möchten. Nicht nur bei Marken findet sich das Problem wieder, sondern auch bei Influencern. Wenn ganz unterschiedliche Produkte beworben werden, am Besten jede Woche ein völlig anderes, dann verliert der Follower Interesse.
Influencer Marketing ist nicht das Heilmittel für Werbung, dennoch kann ein „boom“ im Netz erschaffen werden, wenn eine gute Strategie dahinter steckt.
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